Ahoi ihr Stubenhocker!
Was macht das Zu-Hause-Leben? Langweilt ihr euch schon vor lauter Nichtstun? Oder seid ihr noch gut beschäftigt?
Falls euch die Decke auf den Kopf fallen sollte, gibt es einen Grund zur Freude.
Ab jetzt wird einmal pro Woche von mir ein neuer Artikel zum aktuell in aller Munde seienden Thema INSEKTEN veröffentlicht werden. Denn Umwelt und Co geht uns doch alle etwas an.
Den kleinen Wissenstext könnt ihr lesen oder euch vorlesen lassen, die Minibastelei zu jedem Artikel könnt ihr auch ausprobieren. Oder ihr lasst es bleiben und erfreut euch lediglich an der hübsch gestalteten Internetseite.
Viel Spaß!
Flinke Flieger
Die Libelle
Einen wunderschön sonnigen Tag wünsche ich euch, meine Lieben. Mein Name lautet Lilo. Lilo Libelle. Und heute erzähle ich euch etwas von mir.
Wie ich aussehe, wissen viele von euch sicherlich. Von anderen Insektenarten werde ich oft als „Lauch“ bezeichnet, weil ich sehr schlacksig bin: dürr und lang. Dafür besitzt mein Körper eine schöne Färbung. Der Großteil meiner Spezies weist bunte Leiber auf; welche Farbe ein Libellenrumpf trägt, ist von Art zu Art unterschiedlich. Der meinige ist blau. Was alle gemeinsam haben, sind die großen Flügel und die riesigen Augen. Auch ich bin ein Fluginsekt mit Glubschern. Diese Glubscher bestehen aus ganz vielen kleinen Sehorganen, welche mir ein Rundumsehen ermöglichen. Das ist praktisch, da ich deshalb meinen Kopf nicht hin und her drehen muss. Meine Flügel gleichen denen einer Elfe. Sie wirken zart, so, als zerrissen sie bei der vorsichtigsten Berührung. Ihre Spannweite kann bis zu 20 Zentimetern betragen. Und ich bin in der Lage, meine Flugapparate unabhängig voneinander zu bewegen. Das hat die Natur fabelhaft eingerichtet. Denn aufgrund dessen, bin ich eine flinke Fliegerin (bis zu 50 Kilometern pro Stunde), sehr wendig und im Stande, rückwärts zu schweben.
Diese Flugfertigkeiten kommen mir zugute, wenn ich meiner Nahrung schwirrend hinterherjage. Als Libelle gehöre ich den Räubern an. Ich ernähre mich von anderen Insekten, manchmal stehen selbst kleinere Libellen auf meinem Wochenspeiseplan. Ich fange meine Beute im Flug mit meinen starken Vordergliedmaßen ein. Halte ich sie erst einmal fest, ist ein Entkommen aussichtslos. Und ich lasse mir mein Mahl schmecken!
Da Insekten auf der ganzen Welt beheimatet sind, finde ich auf jedem Fleckchen Erde Nahrung. Deshalb könnt ihr auf jedem Kontinent, außer der Antarktis, Exemplare meiner Krabbeltierart entdecken. Euch Menschen sind circa 5700 Arten meiner Wenigkeit bekannt. Die einzige Bedingung, die ich an meinen Standort stelle, lautet: Wasser. Ich lege meine Eier in Tümpeln, Teichen, Seen oder Weihern ab, nachdem ich mich im Flug gepaart habe. Das ist dieses Jahr schon geschehen. Aus den Eiern schlüpfen dann meine Libellenlarven, die Mückenlarven und Flohkrebsen auflauern, um diese zu vertilgen und dadurch groß und stark zu werden. Die Larven an sich sehen noch ziemlich gruselig aus. Aber nachdem sie sich mehrere Male verpuppt und gehäutet haben, folgt die Emergenz: aus den horrorfilmreifen Babies schlüpfen atemberaubend schöne Libellen, so wie ich. Die Häutungsvorgänge können bis zu fünf Jahren dauern. Sehr lang!
Als ausgewachsenes Tierchen werde ich kein hohes Alter erreichen. Die mir bekannte Libelle, welche am ältesten geworden ist, zählte an ihrem Todestag drei Lebensmonate. Es gibt Arten, welche überwintern. Diese werden nicht so schnell vom Lebensabend eingeholt, weil sie an kälte- und windgeschützten Orten überwintern. Ich zähle zu den Sommerlibellen, das heißt, dass mein Dasein spätestens im Herbst beendet sein wird.
Ich hoffe, dass ich vorher nicht von einer Spinne oder einer Raubfliege angegriffen und überwältigt werde. Diese Tiere gehören zu meinen natürlichen Feinden, die mir als Imago gefährlich werden können. Vor denen muss ich mich in Acht nehmen! Sonst endet mein Leben früher als gedacht.
Komische Wörter
Räuber-Beute-Beziehung
Das ist ein Begriff des Zusammenlebens in der Tier- und Pflanzenwelt. Hierbei entscheidet die Anzahl der existierenden Jäger über die Anzahl der existierenden Opfer und umgekehrt. Gibt es wenig Beute für die Räuber, kriegen sie nicht genug zu fressen und ihr Bestand minimiert sich. Da den Beutetieren aufgrund der geringen Räuberanzahl nun seltener nachgesetzt wird, haben sie Zeit, sich zu vermehren. Dann gibt es wieder mehr Opfer, die die Jäger fressen können und deren Bestand nimmt zu. Werden zu viele Beutetiere gejagt, minimiert sich deren Bestand erneut und die Anzahl der existierenden Räuber geht zurück. Usw., usw.…
Emergenz
Davon wird gesprochen, wenn etwas Neues, meist nicht vorhersagbares aus etwas Altem entsteht, beispielsweise eine Libelle aus einer hässlichen Larve.
Sommer- und Winterlibellen
Die ersten Sommerlibellen könnt ihr bereits im April sichten, die spätesten Exemplare im frühen Herbst. Winterlibellen schwirren bis November durch die Gegend, verfallen dann in Winterstarre, um im Frühjahr wieder loszusirrren.
Imago
So wird ein erwachsenes Libelleninsekt bezeichnet.
Jetzt wird gebastelt!
Libellen-Schlüsselanhänger
Das benötigt ihr:
Schere
Perlen
Bindfaden
Schlüsselring
Stoff(band)
Und so geht’s:
Eine kleine Aufmerksamkeit für jede:n, den:die man liebt.
Da auch ich nicht alles weiß, habe ich mir Hilfe gesucht. Die folgenden Links sind meine Quellen:
Stand: 9. März 2021
https://www.geo.de/geolino/tierlexikon/1725-rtkl-tierlexikon-libelle
Stand: 2021
https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/tiere/insekten-spinnen/libellen.html
Stand: 2018
http://www.biologie-schule.de/libelle-steckbrief.php
Stand: 7. März 2010