Insekten – Klappe die Achte: Kleidermotten

Ahoi ihr Stubenhocker!

Was macht das Zu-Hause-Leben? Langweilt ihr euch schon vor lauter Nichtstun? Oder seid ihr noch gut beschäftigt?

Falls euch die Decke auf den Kopf fallen sollte, gibt es einen Grund zur Freude.

Ab jetzt wird einmal pro Woche von mir ein neuer Artikel zum aktuell in aller Munde seienden Thema INSEKTEN veröffentlicht werden. Denn Umwelt und Co geht uns doch alle etwas an.

Den kleinen Wissenstext könnt ihr lesen oder euch vorlesen lassen, die Minibastelei zu jedem Artikel könnt ihr auch ausprobieren. Oder ihr lasst es bleiben und erfreut euch lediglich an der hübsch gestalteten Internetseite.

Viel Spaß!

 

Klamottenfresser

Die Kleidermotte

Heiho, meine Freunde!

Ich heiße Karla, Karla Kleidermotte. Und ich habe den Auftrag erhalten, ein wenig von mir zu berichten. Also: pflanzt euch hin und seid gespannt.

Sicher, es gibt einige flugfähige Tiere, die ihr spannender und hübscher findet. Das Tagpfauenauge beispielsweise oder den Zitronenfalter. Aber aufgepasst: auch ich gehöre zu den Schmetterlingen. Allerdings verfüge ich nicht über solch bunte Farben wie meine Verwandten. Die brauche ich auch nicht, denn ich bin ein dämmerungs- und nachtaktives Insekt. Im Dunklen interessiert es niemanden, wie ich aussehe.

Wenn ich allerdings in euren Kleiderschränken gewütet habe, interessiert euch, wie eure Klamotten danach ausschauen. Im Sommer lege ich nämlich meine weißen oder gelben Eier ab, ungefähr 100 bis 150. Das tue ich häufig in Vogelnestern, in Bauten von felligen Tieren oder eben in eueren Kleiderschränken. Die Larven, welche aus den Eiern schlüpfen sind nämlich in der Lage, Tierhaare und Federn zu vertilgen und daraus Energie für sich zum Leben zu gewinnen. Diese Energie benötigen sie auch, um sich zu verpuppen. Zuvor fressen sie sich ordentlich Bauchspeck an. So entstehen die vielen großen Löcher in euren Textilien. Die Larven bemerkt ihr währenddessen nur schwerlich, weil sie sich eine Art Röhre zum Wohnen bauen. Die spinnen sich meine Larven aus dem Stoff eures Pullovers, eurer Wolldecke oder wo auch immer ich sie ablegte. Wenn sie fett genug sind, kriechen sie aus ihrer Wohnröhre an den Rand des Pullovers, um unmittelbar nach dem Schlüpfen aus der Puppe als Falter starten und die Welt erkunden zu können. Das Einwickeln in solch eine Hülle dauerte bei mir zwei Wochen, kann aber auch, wie es bei Onkel Karl der Fall war, bis zu 35 Tagen in Anspruch nehmen. In dieser Ummantelung entwickelte ich mich dann zu einem Schmetterling, einem Schmetterling in grau. Meine Larven werden das auch tun, um dann, so wie ich durch die Welt zu fliegen und neue Nester für neue Eier zu suchen.

Dafür wird ihnen leider nicht viel Zeit bleiben. Wir Kleidermotten erreichen kein hohes Alter, weil unsere inneren Organe während unseres Heranwachsens in der gesponnenen Hülle zusammenschrumpfen und ihre Aufgaben, der Magen zum Beispiel sollte bekannterweise verdauen, nicht mehr erfüllen können. Deshalb habe auch ich aufgehört, eure Lieblingswolldecke zu essen und überlebe nur aufgrund des Bauchspecks, welchen ich mir während meines Larvendaseins angefressen hatte. Irgendwann, wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen werde auch ich aus purer Erschöpfung sterben, so wie meine Artgenossen.

Eventuell werde ich vorher von einer Schlupfwespe attackiert. Dieses winzige Tierchen gehört zu meinen natürlichen Feinden. Vor denen muss ich mich in Acht nehmen, da diese Wespenart ihre Eier in meine Eier legt. Daran sterben meine Nachkommen qualvoll. Dummerweise sind solche Schlupfwespenpakete auch käuflich, beispielsweise im Internet. Nicht gut, gar nicht gut. Für mich jedenfalls nicht.

 

Gut zu wissen!

Winzig

Kleidermotten sind sehr klein. Sie erreichen eine Größe von bis zu neun Millimetern. Ihre Flügelspannweite kann 15 Millimeter betragen.

 

Sinnesmaster

Auch wenn sie nicht schön aussehen: umso besser können sie riechen und tasten. Darin sind Kleidermotten wahre Meister!

 

Vorkommen

Kleidermotten sind auf der ganzen Welt verbreitet; überall dort, wo es etwas zu futtern gibt, sprich Nester mit Vogelfedern und Tierfell oder Kleiderschränke gefüllt mit Naturtextilklamotten.

 

Flugzeit

Beobachten könnt ihr sie vor allem von Mai bis September. Dann ist es warm und sonnig, so, wie diese Falter es mögen.

 

Jetzt wird gebastelt!

Falterbroschen und -anstecker

Das benötigt ihr:

Bastelfilz

Pfeifenreiniger

Sicherheitsnadeln

Nadel und Faden

Pfeifenreiniger

Schere

 

Und so geht’s:

Mit solch einem modischen Accessoire seid ihr die König:innen des Alltags.

 

 

 

Da auch ich nicht alles weiß, habe ich mir Hilfe gesucht. Die folgenden Links sind meine Quellen:

Stand: 2011

https://www.kinderfreiland.de/index.php/de/publikationen/fachartikel/die-kleidermotte

Stand: 4. März 2019

https://www.umweltbundesamt.de/kleidermotte#vorbeugung-und-bekampfung

Stand: 27. Mai 2021

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermotte