Insekten – Klappe die Dreizehnte: Grashüpfer

Ahoi ihr Stubenhocker!

Was macht das Zu-Hause-Leben? Langweilt ihr euch schon vor lauter Nichtstun? Oder seid ihr noch gut beschäftigt?

Falls euch die Decke auf den Kopf fallen sollte, gibt es einen Grund zur Freude.

Ab jetzt wird einmal pro Woche von mir ein neuer Artikel zum aktuell in aller Munde seienden Thema INSEKTEN veröffentlicht werden. Denn Umwelt und Co geht uns doch alle etwas an.

Den kleinen Wissenstext könnt ihr lesen oder euch vorlesen lassen, die Minibastelei zu jedem Artikel könnt ihr auch ausprobieren. Oder ihr lasst es bleiben und erfreut euch lediglich an der hübsch gestalteten Internetseite.

Viel Spaß!

 

 

Spaßige Springer

Der Grashüpfer

Wir schreiben Juli 2021, die Sonne scheint, es ist angenehm warm: herrlich! Einfach herrlich!

Wie habt ihr den heutigen Tag verbracht? Sicherlich wart ihr draußen, seid euren Eltern bei der Gartenarbeit zur Hand gegangen, habt euch Freunde eingeladen, Erdbeeren genascht oder eine Radtour unternommen. Eventuell passiertet ihr eine schöne grüne Wiese während eures Ausfluges. Dann hattet ihr die Möglichkeit, meinen Insektenlauten zu lauschen. Ich zirpe nämlich unheimlich gern. Na? Welcher Tierart gehöre ich wohl an? Hi! Mein Name ist Gerda, ich bin ein Grashüpfer und gehöre der Kategorie der Heuschrecken an.

Mich zu entdecken im hohen Gras wird euch sehr schwerfallen. Ich bin sehr zierlich, besitze zwei lange Hinterbeine, zwei kürzere Fühler, mein ganzer Körper gleicht einem giftgrünen Panzer.

Aus diesem Grund sieht mich niemand, wenn ich auf einem starken Grashalm hocke. An solchen Orten halte ich mich am liebsten auf: Wiesen, die mir genügend Schutz bieten. Da es solche bewachsenen Flächen weltweit gibt, könnt ihr meinen Gesängen nicht nur in Deutschland und Europa ein Ohr schenken, sondern auch in Asien und vielen Teilen Afrikas. Da ich zu den sommerliebenden Krabblern gehöre, darf es an meinem Wohnort nicht zu kalt sein. Deshalb beglücke ich Naturliebhaber auch nur von Mittsommer bis zum frühen November (wenn die Herbstsonne noch mollig warm auf meinen Grashalm scheint) mit meinem Zirpen.

Das erzeuge ich, indem ich meinen gesamten Leib als Instrument benutze. Hierbei hilft mir der sogenannte Stridulationsapparat. Das funktioniert folgendermaßen: an meinen ellenlangen Hinterbeinen sitzen die Schrillleisten. Diese sind leicht gezackt. Damit reibe ich nun an die Schrillader an meinem vorderen Flügelpaar. Diese Schrillader ist nicht gezackt, sondern spiegelglatt und sie steht leicht hervor. Das erleichtert mir das Reiben von Leiste an Ader, sodass ich mich dabei nicht allzu sehr verbiegen muss. Meine Flügelpaare forme ich währenddessen zu einem Dach, welches meinen Körper bedeckt. Dieses Dach dient als Megafon, es sorgt für einen hellen klaren Klang meines Gesangs, der schon von weitem zu hören ist.

Der Gesang jeder Heuschreckenart ist besonders. Daran unterscheiden uns Entomologen voneinander. Zusätzlich kann jede Art mit diesem Apparat unterschiedlich hohe Töne und dadurch verschiedene Melodien erzeugen. Aufgrund dessen existieren viele Gesangsstücke für viele Situationen. Mit einer bestimmten Tonabfolge markiere ich mein Revier, eine andere lasse ich erklingen, wenn ich mich paaren möchte: das Balzlied. Dieses zirpen mein Männchen und ich gemeinsam. Meinen Partner suche ich mir selbst aus. Dabei lausche ich selbst den unterschiedlichen Klängen meiner Artgenossen und entscheide mich letztendlich für den Herren, welcher am stimmigsten und wohlklingendsten geträllert hat. Wurde ich begattet, lege ich meine Eier entweder in einen besonderen, eigens von mir produzierten Insektenschaum, welcher nach einer gewissen Zeit steinhart wird oder einfachheitshalber unter der Erde ab. Wichtig ist, dass mein Gelege gut vor Frost und Kälte und hungrigen Vögeln geschützt ist, damit die Eier ungestört überwintern können, um im nächsten Frühjahr zu schlüpfen. Meine Nachkommen werden sich wie alle Insekten äußerlich mehrere Male verändern. Allerdings könnt ihr schon früh erkennen, dass meine Babies zu Grashüpfern heranwachsen werden. Deshalb nennen Experten meine das Aussehen betreffende Veränderungen Unvollkommene Verwandlung. Nachdem sich meine Sprösslinge vier bis fünf Mal gehäutet haben werden, sprechen Entomologen von Nymphen. Dann werden sie eine Größe von ungefähr sechzig Millimetern messen. Ich bin nur 42 Millimeter lang: ein etwas kleineres Exemplar.

Trotz meines geringen Ausmaßes bin ich eine Weltmeisterin im Springen. Mein Rekord liegt bei 98 Zentimetern! Klaro, ich heiße ja auch Grashüpfer. Irgendetwas muss ich schließlich beherrschen. Zum Fliegen eignen sich meine Flügelpaare nämlich nicht. Jedes erwachsene Tier meiner Art ist flugunfähig. Aber dafür können wir wunderschön singen.

Damit muss ich aber aufpassen! Ich will mit meinen Zirpgeräuschen keine Feinde anlocken. Dazu gehören beispielsweise Spinnen, Vögel, Frösche, sowie Igel und Schlangen. Bei denen stehe ich als Nachmittagssnack auf dem Speiseplan.

Selbst ernähre ich mich vor allem von Pflanzen und deren Resten. Ab und zu habe ich aber auch großen Appetit auf kleinere Insekten. Das klingt kannibalisch, ich weiß. Ich bin schließlich selbst ein sechsbeiniges Krabbeltier. Aber so läuft das eben, auch in der Insektenwelt: man nimmt, was man kriegen kann!

 

Komische Wörter

Stridulationsapparate

Das sind Organe, welche durch stetiges Aneinanderreiben hohe Töne erzeugen. Im Falle des Grashüpfers sind es die Schrillleisten und Schrilladern.

 

Megafon

So wird ein Sprachrohr bezeichnet, welches (häufig auch auf elektrischem Wege) Geräusche verstärkt.

 

Entomologe

Das ist jemand, der Insekten mega faszinierend findet und sie untersucht. Ein anderes Wort dafür ist Insektenforscher.

 

Balzlied

Einige Tierarten stimmen sich vor ihrer Paarung mit ein wenig Musik ein. Diese besteht meist aus dem Gesang der jeweiligen Tierart. Das musikalische Werk, welches dabei entsteht, wird Balzlied genannt.

 

Unvollkommene Verwandlung

Zwar legen alle Weibchen der verschiedenen Heuschreckenarten Eier, allerdings schlüpfen aus diesen keine Larven, welche sich verpuppen. Die Heuschreckenbabies sehen aus wie erwachsene Tiere in Miniformat. Ihr könnt somit schon zur Stunde ihrer Geburt feststellen, welches Insekt das ist.

 

Nymphen

Dieses Wort beschreibt das ausgewachsene Grashüpfertier.

 

 

Jetzt wird gebastelt!

Heuschreckenheftklammern

Das benötigt ihr:

Holzklammern

Filzstifte oder Acrylfarben (und Pinsel)

Schere und Klebstoff (oder Klebeband)

Bunt- oder Transparentpapier

Pfeifenreiniger

Wattekugeln oder Holzscheiben

Wackelaugen

 

Und so geht’s:

Ideal für vergessliche Köpfe: die Erinnerung auf einen Spickzettel schreiben und diesen mit der Klammer an einem gut sichtbaren Ort befestigen.

 

 

 

 

Da auch ich nicht alles weiß, habe ich mir Hilfe gesucht. Die folgenden Links sind meine Quellen:

Stand: 2018

http://www.biologie-schule.de/heuschrecke-steckbrief.php

Stand: 2020

https://www.wasistwas.de/details-natur-tiere/grashuepfer-zirpende-weitspringer.html