Insekten – Klappe die Erste

Insekten

Ahoi ihr Stubenhocker!

Was macht das Zu-Hause-Leben? Langweilt ihr euch schon vor lauter Nichtstun? Oder seid ihr noch gut beschäftigt?

Falls euch die Decke auf den Kopf fallen sollte, gibt es einen Grund zur Freude.

Ab jetzt wird einmal pro Woche von mir ein neuer Artikel zum aktuell in aller Munde seienden Thema INSEKTEN veröffentlicht werden. Denn Umwelt und Co geht uns doch alle etwas an.

Den kleinen Wissenstext könnt ihr lesen oder euch vorlesen lassen, die Minibastelei zu jedem Artikel könnt ihr auch ausprobieren. Oder ihr lasst es bleiben und erfreut euch lediglich an der hübsch gestalteten Internetseite.

Viel Spaß!

 

 

Kleine Krabbler

Nein! Unglaublich! Wir befinden uns mitten im Februar und trotzdem zieht eine Küchenfliege ihre Kreise um mich herum. Das Gesurre nervt. Und jetzt setzt sie sich auch noch auf die frisch geschnippelten Karotten! Sie wird mich in den Wahnsinn treiben. Aber erschlagen werde ich sie nicht. Immerhin zählt auch der Brummer zur Kategorie „Lebewesen“, auch wenn diese Kategorie „Insekten“ lautet. Aber gerade die kleinen Krabbeltierchen werden von vielen Menschen in zu geringem Maße gewürdigt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch nicht zu euren Lieblingstieren gehören. Da habe ich mir gedacht: schreib doch mal etwas über das „Ungeziefer“. Vielleicht kann ich ja den Einen oder Anderen bzw. die Eine oder die Andere für Insekten faszinieren.

 

Jede/r von euch hat schonmal Insekten entdecken können. Kein Wunder, denn uns Menschen sind bisher über eine Million verschiedene Arten bekannt, die überall auf der Welt vorkommen außer in den Meeren und Ozeanen. Die meisten davon wurden bisher im Regenwald gesichtet, in Deutschland leben circa dreiunddreißigtausend weitere Krabbelarten.

Und die sehen alle ganz verschieden aus.

Einige sind lang und dürr, andere kurz und pummelig; manche besitzen dicke, andere wiederum dünne Beine. Mal ist ein Insekt rot, mal schwarz, gelb oder braun, vielleicht auch blau oder grün. Aber alle Insekten könnt ihr an ihrem Körperaufbau erkennen. So ein Krabbler besteht nämlich aus drei Teilen: dem Kopf, der Brust und dem Hintern. Am Kopfteil sitzen zwei Fühler und zwei Facettenaugen, bei einigen Arten sogar ein Rüssel. Die Beine und die Flügel sind am Brustsegment verankert und der Hinterleib sieht schön aus. Falls ihr aus Versehen schonmal auf ein Tierchen getreten sein solltet, habt ihr es vielleicht knacken gehört. Das war der Panzer. Im Gegensatz zu uns Menschen wird deren Körper nämlich nicht von einer weichen Haut, sondern von einer Hülle aus Chitin geschützt. Diese wird auch Exoskelett genannt. Ein inneres Knochensystem wie wir besitzen sie nicht. Sie atmen auch nicht durch Lungen. Sie atmen mithilfe von Tracheen, welche ihren gesamten Körper durchziehen, vom Kopf bis zum Popo. Da Insekten keine Blutgefäße besitzen, wird ihr ganzer Leib mit Blut ausgefüllt. Das ist allerdings nicht rot wie bei uns, sondern farblos. Komisch, oder? Deshalb „schwimmen“ ihre im Hinterleib liegenden, lebenswichtigen Organe wie Herz und Darm und Magen.

Der ist, wenn es gut kommt auch immer gefüllt. Insekten fressen nämlich sehr gern. Und viel. Manche Krabbelviecher fressen am liebsten Pflanzen, Holz oder Dung. Darin sind sehr viele Stoffe enthalten, die ihnen beim Wachsen helfen. Andere gehen gern auf Lebend-Beute-Jagd, zum Beispiel die Raubwanzen. Manche Arten essen auch einfach das, worauf sie gerade Lust haben oder woran sie im Moment kommen: der Ohrwurm ist einer der Nichtwählerischen. Er ernährt sich sowohl vom saftigen Blattgrün als auch von darauf sitzenden Blattläusen. So wie der Großteil von uns Menschen ist auch er ein Allesfresser.

Und so wie ihr euch stetig weiterentwickelt, euer Verhalten und euer Aussehen verändert, machen das auch die Insekten. Sie zählen zu den wahren Verwandlungsmagiern der Natur. Sie werden nicht wie ihr lebend geboren, sie schlüpfen aus Eiern wie Vögel. Dann nennt man sie bei Schmetterlingen „Raupe“, bei Käfern „Larve“ bis sie sich verpuppen und sich schließlich als erwachsenes Insekt aus ihrer Verpuppung lösen. Diese verschiedenen Stadien der Entwicklung werden „Metamorphose“ genannt: schwieriges Wort, stimmt.

Achtung: jetzt folgt ein weiterer komplizierter Fachbegriff. Er lautet „Entomophagie“ und hat etwas mit unserer Ernährung zu tun. Ihr esst sicherlich gern Spaghetti oder Lasagne. Der Nudelteig wird traditionell aus Grieß oder Mehl gefertigt. Aber was haltet ihr davon, mal Insekten-Pasta zu probieren? Ja, richtig gelesen. Insekten-Pasta. Neuerdings könnt ihr solch ein Nahrungsmittel auch in Deutschland in gut sortierten Supermärkten erwerben. Sogar einige Restaurants, beispielsweise in Kiel oder Ludwigsburg, sogar Eisdielen wie zum Beispiel in München bieten Gerichte und Eissorten an, die Mehlwürmer oder Heuschrecken enthalten. Nur zwei Vertreter der insgesamt 2000 essbaren Insektenarten, zu denen vor allem Käfer zählen. Und auch wenn es für viele von euch unappetitlich klingt, befinden es Naturforscher für durchaus praktisch, mal zu einem Larven-Burger statt zum Hamburger zu greifen. Aufgrund der vielen Nährstoffe und Proteine und guten Fettsäuren (das sind allesamt Nahrungsbestandteile) tun Insektenprodukte unserem Körper sehr gut. Sie helfen beim Verdauungsprozess und beim Muskelaufbau. Wenn ihr vorhabt, Bodybuilder zu werden, könnt ihr euch das ja merken 😉 Außerdem gilt das Züchten von Insekten als klimafreundlicher als das Halten von Nutztieren wie Rindern, Schweinen und Hühnchen. Sie benötigen wesentlich weniger Platz als eine Kuh im Stall und weniger Wasser als eine Sau und ihre Ferkel. Deshalb erzeugen sie weniger für unsere Umwelt schädliche Treibhausgase. In einem Punkt sind die kleinen Krabbler dem großen Getier aber unterlegen. Insekten sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sie keine gleichbleibende Körpertemperatur aufweisen wie ihr und ich. Sie passen sich bezüglich ihrer Wärme an ihre Umgebung an. Den kalten Winter „erstarren“ sie, weil sie sich in eisige Frostbeulen verwandeln und im Hochsommer steigt ihre Temperatur auf bis zu vierundvierzig Grad Celsius. Nähme sie weiterhin zu, könnten die Krabbeltiere aber nicht mehr fliegen. Dafür können sie allerdings kein Fieber bekommen und müssen nicht wie der/die Eine oder Andere von euch schonmal im Bett liegen bleiben und Tee trinken. Und das ist der Punkt, den die Naturforscher bemängeln. Da die Insekten sich besser entwickeln und schneller größer und dicker werden, wenn es warm ist, müssten die Stallungen, worin die Entomologen ihre Kerbtierchen züchten, ständig beheizt werden. Das verschleudert enorm viel Energie und Energieverschleuderung können wir nun wirklich nicht gebrauchen! Die Vorteile, die die Entomophagie mit sich bringt, haben schon viele Nationen der Erde schon vor längerer Zeit erkannt. Wenn ihr mal nach Thailand reisen möchtet, wird euch ein Lebensmittelhändler vielleicht eine frittierte Schabe anbieten. Falls es euch eher nach Mexico ziehen sollte, werdet ihr auf den Wochenmärkten Escamoles kaufen können. Darunter versteht man ölige Knoblauch-Ameiseneier. Und in Guatemala lieben viele Kinder Heuschrecken mit Schokoladenguss. Na? Mutig genug, um mal zu probieren?

Aber esst ja nicht zu viele davon. Sonst werden auch die Krabbeltiere bald aussterben. Okay, so schnell wird dieser Fall nicht eintreten. Ihr erinnert euch sicherlich an die immense Insektenanzahl? Aber theoretisch wäre das möglich. Die Viecher werden von uns Menschen nämlich verdrängt. Da wir Meisterbauer sind und gern neue Fabrik- und Wohngebäude errichten, nehmen wir den kleinen Kerbtieren ihren natürlichen Lebensraum: Strauch- und Blumenlandschaften verschwinden, Streuwiesen und Weiden werden zur Seltenheit. Stattdessen könnt ihr nun mehr Monokultur-Felder entdecken. Diese werden oft mit chemischen Schädlingsbekämpfern bespritzt, das am häufigsten verwendete Insektengift ist Glyphosat. Weiterhin geht der natürliche Baumbestand in den Wäldern zurück. Viele Forstwirtschaftler pflanzen nämlich nur schnellwachsendes und industriereifes Holz an. Das uralte Gehölz wird deshalb verdrängt. Doof, denn alte Baumstämme dienen vielen Insektenarten als Unterschlupf und Wohnheim, wie zum Beispiel den Bockkäfern.

 

 

Komische Wörter

Facettenaugen

Das sind Sehorgane, die sich aus mehreren winzig kleinen Augen zusammensetzen. Das ermöglicht den Tieren, die wahrgenommenen Bewegungsabläufe, beispielsweise von eurem Bruder, der mit der Fliegenklatsche umherwedelt, zu verlangsamen. Deshalb entkommen Fliegen ihren Jägern oder dem Fliegenklatschenjungen sehr häufig. Alle Insekten besitzen Facettenaugen. Bei ihnen liegen die halbkugelförmigen Sehorgane links und rechts am Kopfteil. Darum nennen wir sie auch „Seitenaugen“.

 

Chitinpanzer und Exoskelett

Ein Exoskelett ist eine feste Außenhülle, die das Tier vor dem Zerbrechen schützt. Bei Insekten besteht diese Verpackung aus Chitin, einem biologischen Stoff.

 

Tracheen

Tracheen sind kleine feine Röhrchen. Mit deren Hilfe atmen Insekten. Sie ziehen sich durch ihren gesamten Körper. Das könnt ihr euch wie einen Baum mit einem Hauptstamm und vielen kleinen Ästen und Zweigen vorstellen. Die Enden der Zweiglein münden in die Insektenmuskeln und versorgen diese mit frischer Luft. Diesen Sauerstoff atmen die Insekten nicht durch ihren Mund, sondern durch kleine Löcher im Chitinpanzer ein. Damit Dreck und Nässe nicht in ihren Körper eindringen können, sind diese Luftlöcher verschließbar.

 

Metamorphose

Als Metamorphose wird die Verwandlung bei Insekten von Ei – Larve – Puppe – Insekt bzw. Ei – Raupe – Puppe – Insekt bezeichnet. „Morph“

 

Entomophagie

Dieses schwierige Wort steht für „Menschen essen Insekten“. Für einige von euch sicherlich unvorstellbar.

 

Entomologe

Ein Entomologe beschäftigt sich mit kleinen Krabbeltieren. Ein anderes Wort dafür ist Insektenforscher.

 

Monokultur

Das bedeutet, dass auf einem Acker jedes Jahr die gleiche Pflanzenart angebaut wird. Das findet die Natur nicht gut, da dem Boden auf diese Weise die immergleichen Nährstoffe entzogen werden. Somit gibt es von dem einen Nährmittel nichts mehr, von dem anderen noch zu viel, weil die Pflanze nur bestimmte Stoffe für ihre Entwicklung benötigt. Deshalb muss der Bauer düngen und zu viel Düngen vergiftet das Grundwasser.

 

Insektizide

Das ist das Fachwort für „Chemische Insektenbekämpfungsmittel“.

 

 

 

Aus Alt mach Neu

Ein Konservendosen-Insektenhotel

 

Das benötigt ihr:

Eine Konservendose

Hohle Zweige, die genauso lang sind, wie die Dose (oder anderes Füllmaterial)

Ton (oder ein anderes Klebemittel, z.B. Gips oder Fliesenkleber)

Einen starken Bindfaden oder ein Seil

 

  1. Kleidet den Konservenbüchsenboden mit dem Tonstück aus.
  2. Nun könnt ihr die Zweige in den Ton in der Dose stecken.
  3. Am besten lasst ihr euer Gefrickel dann ein paar Tage an einem Ort, der euch nicht stört stehen. Dann hat der Ton genug Zeit zum Trocknen.
  4. Zum Schluss könnt ihr euch in eurem Garten oder auf dem Balkon einen Platz aussuchen, an welchem ihr euer Mini-Insektenhotel mit eurem Seil aufhängen wollt.
  5. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich die erste Tierart in eurem Bastelwerk einnistet.

 

 

 

 

Da auch ich nicht alles weiß, habe ich mir Hilfe gesucht. Die folgenden Links sind meine Quellen:

 

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/info/24171.html

 

Stand 27. September 2020

https://www.kika.de/insectibles/wissen/insekten100.html#:~:text=Obwohl%20Insekten%20in%20ihrem%20Aussehen,Menschen%20oder%20anderen%20Tieren%20kennst.&text=Fast%20alle%20Insekten%20haben%20zudem%20Fl%C3%BCgel

 

Stand 16. Juni 2003

https://www.spektrum.de/frage/warum-besitzen-insekten-kein-rotes-blut/619857#:~:text=Insekten%20haben%20im%20strengen%20Sinn,so%20N%C3%A4hrstoffe%20durch%20den%20K%C3%B6rper.

 

Stand 20. September 2020

https://foodinsects.de/insekten-geniessen/uebersicht-aktueller-restaurants-mit-insekten/

 

Stand 2008

https://www.planet-schule.de/wissenspool/thermo-trickser/inhalt/hintergrund/thermodynamik-im-insektenreich.html#:~:text=In%20ihrem%20Nest%20aus%20Papiermasse,die%20gelb%2Dschwarzen%20Tiere%20aus

 

Stand 2. Oktober 2020

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/insekten-essen-eine-alternative-zu-herkoemmlichem-fleisch-33101

 

Stand 25. Oktober 2019

https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/insekten/bedrohung/

 

https://mecklenburg-vorpommern.nabu.de/natur-und-landschaft/wald/lebensraum-wald/14647.html#:~:text=Biologen%20so%20interessant%3F-,Die%20Rinde%20eines%20Baumes%20ist%20wie%20eine%20sehr%20dicke%20Haut,auf%20oder%20unter%20der%20Rinde

 

Stand 2021

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Facettenauge

 

Stand 2021

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Exoskelett

 

Stand 2021

https://www.tierchenwelt.de/specials/tierleben/3055-atmung-tiere-tracheen.html

 

Stand 20. Januar 2019

https://utopia.de/ratgeber/monokultur-definition-nachteile-und-bessere-alternativen/