Polierte Dose

mit Susan Wegener

Ihr Lieben,

an dieser Stelle möchte ich nicht wiederholen, was überall zu vernehmen ist, wir also alle wissen und uns tagtäglich beschäftigt.

Das große Geschenk ist Zeit- ganz viel Zeit, für sich selbst, für Kontemplation, sich stärken, Mitte finden.

Ganz besonders möchte ich Euch die Vorbereitungen für einen Rauchbrand/ Pitfiring ans Herz legen.

Es geht um:

1. eine geeignete Form / Oberfläche

2. das Polieren

3. das Eine oder Andere für den Brand zu sammeln / zu trocknen

Literatur / Lektüre

Es gibt ein schönes Buch von Jane Perryman, eine der PionierInnen, die diese alte Technik in die Moderne getragen haben. Caroline Platz habe ich es vor zwei Jahren auch empfohlen. Gebraucht ist es sicher auch verfügbar, da doch etwas preisintensiv.

2009 Rauchbrand: Zeitgenössische Keramikkünstler und ihre Gestaltungskonzepte

Zu unserer Arbeit/Dose:

Natürlich könnt Ihr die Form variieren, Euch für etwas ganz anderes entscheiden. Die Oberfläche sollte nur eben nach dem abschließenden Brand ( Exemplar seht Ihr in Bild 3) mit der Form harmonieren.

Utensilien

  • ein Löffel
  • etwas weiche Folie
  • Schälchen mit Wasser

So geht’s

1. Die Formen sind durch Klopfen und Drehen auf der Hand oder durch Rollen auf einem Tisch entstanden. Kleine Makel habe ich hier und da belassen.

2. Hier seht Ihr (Mitte) die beiden Teile aufeinandergelegt, wirkt sehr charmant- die Proportionen gefallen mir.

Rechts noch ein Stein für die Inspiration, links ein gedrehtes, fertig poliertes und geschrühtes Exemplar (nicht ganz so charmant).

3. Lasst die Stücke etwas antrocknen (das kann auch einen Tag dauern),  die Stellen, die später zum Aushöhlen vorgesehen sind, bitte mit Folie abdecken. Idealerweise verformen sich die Teile beim Aushöhlen nicht mehr, der Löffel bricht nicht ab.

In der Mitte seht Ihr eine schöne Oberfläche aus dem letzten Rauchbrand.

4. Seid vorsichtig mit dem Aushöhlen, um eine möglichst gleichmäßige Wandung zu schaffen. Aus dem weichen Innern einen Wulst (links) für den Deckel montieren; mit etwas Wasser gleichmäßig  verstreichen. Mitte: kleiner Frühlingsgruß

5. Getrocknetes oder lederhartes Stück; ggf. könnt Ihr mit Schleifpapier nachkorrigieren.

Das Polieren kennen ja viele von Euch – der Löffelrücken hat sich ja ganz gut bewährt.

Die Luxusvariante eines Polierwerkzeuges ist der auf einen Stab montierte Achat / Vergolderutensil. Bergkristall, Rauchquarz u.a. eignen sich auch sehr gut, unbedingt auf eine wirklich glatte Oberfläche des Poliersteins achten.

Mit etwas Druck, Stein oder Löffel immer wieder leicht anfeuchten und mit wirklich viel Hingabe in eine Richtung oder kreisend polieren.

P.S. Zum Sammeln und Trocknen eignen sich Kaffeesatz, Bananen- und Kartoffelschalen, Rindenmulch, Reisig aus dem Garten, Tierhaare, Tannenzapfen, Obstkerne…

Nun freuen wir uns auf Arbeit; bringt uns, sofern Ihr mögt, die kleinen Schätze zum Schrühen zum Kursbeginn mit.

Und wir freuen uns auf Euch!
Liebe Grüße, Susan